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Die japanische Teezeremonie

Der ein oder andere Teeliebhaber dürfte mit der japanischen Teezermonie schon Bekanntschaft gemacht haben, anderen ist dieses Ritual noch fremd. Schließlich stammt es aus Japan und damit aus einer völlig anderen Kultur. Trotzdem kann es spannend sein, sich mit diesem Teeweg zu beschäftigen.

Wissen muss man dabei, dass die japanische Teezeremonie strengen Regeln unterliegt. Sie soll damit den Weg bereiten, mit dem man zu sich selbst finden kann. Es geht dabei also nicht nur um den Teegenuss, sondern auch um Meditation. Durchgeführt wird die japanische Teezeremonie in einfach eingerichteten Teehäusern.


Wie läuft die japanische Teezeremonie ab?

Zunächst begrüßt der Gastgeber im Garten des Teehauses lautlos seine Gäste. Dabei handelt es sich um einen Warteraum. Der Gastgeber füllt dann Wasser in ein Steinbassin und wäscht sich mit diesem Wasser seine Hände und den Mund. Die Gäste folgen diesem Beispiel der Reinigung vom Staub und der Hektik des Alltags.

Nun geht es in das Teehaus. Für diesen Weg gibt es einen Gartenpfad, den man beschreitet. Im Teeraum angekommen, wartet auf die Gruppe ein kleines, sehr ansprechend zubereitetes Mahl mit mehreren Speisen, das zum Stillen des Hungers gereicht wird.

Fünfmaliger Gongschlag als Signal der Teezermonie

Die japanische Teezeremonie (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Teezeremonie) beginnt, sobald ein Gongschlag fünfmal ertönt ist.

Der Gastgeber hat nun bei der Zubereitung des Tees strikten Regeln zu folgen. Die Gefäße und Handgriffe sind exakt vorgeschrieben, sogar die Abstände der Gefäße zueinander gilt es zu beachten. In dieser Phase werden auch die Teegeräte gereinigt.

Schließlich gibt der Gastgeber den pulverisierten Tee in eine Schale, gießt Wasser auf und schlägt den Tee schaumig. Diese Schale wird dem ersten Gast überreicht, der sich dann verbeugt und sich bei den anderen Gästen dafür entschuldigt, dass er als Erster in den Genuss des Tees kommt.

Dieser Gast dreht die Schale dreimal in seiner Hand und trinkt dreimal schlürfend daraus. Er säubert den Rand der Schale und gibt diese dann an den nächsten Gast weiter. So geht der Tee reihum.

Zunächst wird ein dicker Tee zubereitet, anschließend ein dünner Tee. Das Prozedere läuft dabei auch wieder rückwärts, damit die Handlungen in sich wieder aufgehoben werden können.

Sen nô Rikyu Wegbereiter der Teezeremonie

Als wegweisend für die Teezeremonie gilt der Teemeister Sen nô Rikyu aus dem 16. Jahrhundert, der zur Teezeremonie sagte: „Des Teewegs Urgrund: Wasser sieden, Tee schlagen und ihn mit aufrichtigem Herzen trinken. Mehr nicht!“ Sen nô Rikyu gilt auch als Urvater des Teewegs und Begründer dieses Rituals.
Von ihm wurde die Teezermeonie in vier Teilen definiert: Die Harmonie des Menschen mit sich und der Natur (wa), die Hochachtung und Ehrfurcht (kei), die Reinheit (sei) und die innere Stille und heitere Gelassenheit (jaku).


Teezeremonien auch in Deutschland

Geredet werden darf während der japanischen Teezeremonie übrigens nur über den Tee selbst. So finden kaum Gespräche statt und es kommt eine meditative Stimmung zustande.
Auch in Deutschland gibt es verschiedene Städte, in denen die japanische Teezeremonie gelebt und in Teeschulen vermittelt wird. Wer daran Interesse hat, sollte sich nicht davor scheuen, diese Erfahrung zu machen.

Themen: KOBU Tee-Wissen

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