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Teeanbaugebiete in China

Beginnen wir unsere kleine Rundreise durch die verschiedenen Teeanbaugebiete in China, dem „Mutterland des Tees“. Unzählige verschiedene Sorten werden hier produziert – darunter auch einige besondere Spezialitäten, die nicht nur Experten zu schätzen wissen.

 

Ein paar allgemeine Informationen über den Teeanbau in China

Im „Reich der Mitte“ hat sich bereits vor mehr als 4.000 Jahren eine Teekultur entwickelt - die  älteste weltweit. Und voller Traditionen, die bis heute hoch gehalten werden. Angesichts dieser langen Vergangenheit ist es wenig verwunderlich, dass die Anzahl an chinesischen Teesorten immens hoch ist. Neben Schwarz- und Grüntee werden dort andere Spezialitäten wie Rauchtee, Blumentee (einer Variante des Jasmintees) Weißer Tee und Oolongtee angebaut und produziert.

Die Teeanbaugebiete konzentrieren sich vor allem im Süden des Landes, wo schwarze und grüne Sorten gepflückt und verarbeitet werden. (rund 75 % der Sorten sind übrigens Grüntees.). Doch sind auch außerhalb dieser Regionen zahlreiche kleine Plantagen zu finden, die sich in Familienbesitz befinden.
Zahlreiche dieser besonderen Sorten werden noch immer von Hand hergestellt. Die Ernte der exklusivsten Sorten findet von Mitte April bis Mitte Mai statt, eine zweite Ernte im Frühsommer. Mitunter findet noch eine dritte Ernte im Herbst statt.

 


Die geografische Einteilung der chinesischen Tee-Anbauregionen:

Die Gebiete in Yunnan und Sichuang im Südwesten Chinas:
Bekannte Exportschlager aus der Gegend sind z.B. der Pu Errh Tee und ausgewählte Schwarzteesorten.
Die Provinzen Fujian und Guangdong im Süden des Landes:
Nicht nur Schwarztees, sondern auch berühmte Oolongs und der Weiße Tee stammen von hier.
Die Gebiete südlich des Jangtses:
Vor allem Grüntee stammt aus den dortigen Provinzen Anhui, Hunan, Hubei und Zheijiang.
Die Gebiete nördlich des Jangtses:
Von hier stammen nur wenige bekannte Teesorten, da sich die Anbaubedingungen als vergleichsweise ungünstig erweisen.

 

Die wichtigsten Teeanbaugebiete in China kurz vorgestellt

Provinz Anhui

Diese Provinz befindet sich im Osten des Landes und wird unter anderem vom berühmten Fluss Jangtse durchflossen. Sie gilt als das wichtigste Zentrum in Sachen Teeanbau am Jangtse und wird von Liebhabern weltweit für die zahlreichen exzellenten Grünteekulturen geschätzt. Auch der feine  Schwarztee aus Qimen (Keemun) hat sich längst einen hervorragenden Ruf erwerben können.

Anhui weist zahlreiche stark zergliederte und dicht bewaldete Bergregionen auf. Diese sind von kleinen Flüssen durchzogen, oftmals herrscht hier starker Dunst und Nebel. Auf diese Weise wird eine unmittelbare Sonneneinstrahlung auf die Teesträucher verhindert. Das verleiht dem Tee aus Anhui einen milden und feinen Geschmack ohne (zu) viele Bitterstoffe.

 

Feinste Schwarztees aus Qimen

Keemun oder Qimen ist im Südwesten der Provinz zu finden. Von dort stammt der zart duftende und feine Qi Hong, der weltweit unter Liebhabern als einer der besten Schwarztees gilt. Dazu tragen auch die klimatischen Bedingungen bei, die sich mit sehr geringem Niederschlag und einer Durchschnittstemperatur von 15 ° C als sehr günstig erweisen.

 

Exklusive Grüntees aus dem Huang Shan Gebirge

Der Huang Shan („Gelber Berg“) ist mit seinen 72 Gipfeln und dem zerklüfteten Massiv schon optisch höchst eindrucksvoll. Von den steil abfallenden Felsenklippen und der wildromantisch anmutenden Landschaft ringsum einmal ganz zu schweigen...
Mittlerweile wurde dieser besondere Ort in einen ca. 500 km² Nationalpark umgewandelt. Der hiesige Tee wird nach streng traditionellen Methoden angebaut – auch deshalb gelten die hiesigen Grüntees als mit die besten des Landes. Sie stammen aus mehreren, zum Teil sehr kleinen Teegärten, die sich entlang der Südhänge des Massivs erstrecken.


Provinz Fujian

Fujian ist im Südosten Chinas gelegen. Die Region ist die waldreichste des Landes (mit einer Abdeckung von 63 %) und weist mit dem imposanten Wu Yi Gebirge, ein UNESCO Welterbe, „eines der herausragendsten subtropischen Wälder der Welt“ auf.
Die Provinz ist der größte Teeproduzent landesweit, viele verschiedene Teesorten werden hier angebaut. Besonders bekannt sind die Oolong Tees.


Steintees aus dem Wu Yi Gebirge

Die Gegend rund um das Wu Yi Gebirge zählt zu den bekanntesten Teeanbaugebieten in China. Nur 20.000 Menschen leben auf einer Fläche, die etwa so groß wie Brandenburg ist. In dieser unzugänglichen Bergwelt mit den stark zerklüfteten Felsmassiven, der dichten Bewaldung und der wilden Flussläufe ließ sich der Legende nach einst ein taoistischer Einsiedler nieder. Seine beiden Söhne, Wu und Yi, begründeten die hiesige Teekultur, indem sie erstmals Sträucher in dessen Garten anpflanzten.
Darunter auch der Felsen- oder Steintee, ein Oolong, der zu den besten des Landes zählt. Die wertvolle Wu Yi Shan Sorte etwa sorgt mit ihrem blumig-duftigen Aroma für unvergessliche Geschmackserlebnisse. Zu der Exklusivität dieser Sorte trägt auch bei, dass sie aufgrund der kleinen Anbaufläche und der geringen Erntemengen (oftmals höchstens 150 kg jährlich) nur selten im weltweiten Angebot zu finden sind.

 

Min Nan Anxi, ein wichtiges Zentrum der Oolong Kultur

Dieses Teeanbaugebiet ist im Fouqing Hochland zu finden. Einst soll hier ein armer Bauer namens Wie Yin das „Tee-Wunderpflänzchen“ entdeckt haben – und zwar hinter dem Tempel der Göttin Kuan Yin. Ihr zu Ehren benannte er den Tee, den er kurz darauf anbaute. Charakteristisch für diese Gegend sind aromatisch duftende Oolongs, dessen stark gerollte Blätter sich beim Aufgießen zu großen Blättern von teilweise bis zu 9 cm Länge entfalten. Der Anxi Ooolong gehört heute zu den begehrtesten Oolongs aus China.

 

Weißer Tee aus Fuding

Eine besondere Spezialität ist der Weiße Tee, dessen Ursprung in Fuding liegt. Im Gegensatz zu vielen irrtümlichen Aussagen hat der Weiße Tee keine lange Tradition. Der erste Weiße Tee wurde um 1800 produziert. Dennoch ist er eine sehr begehrte Sorte unter den China Tees. Sein bekanntester Vertreter der Yin Zhen Silver Needle ist eine der teuersten Teesorten überhaupt und wird nur in sehr kleinen Mengen produziert.


Provinz Guangdong (Kanton)

Guangdong (oder Kanton) ist die südlichste Provinz auf dem chinesischen Festland. Sie wird von dem breiten Pearl River durchflossen, dessen Schwemmland für höchst fruchtbare Böden sorgen. Dank der hiesigen tropischen sowie subtropischen Klimazone herrschen zudem günstige klimatische Bedingungen. Vor allem grüne und schwarze Tees stammen von dort.

Bittertee aus Shantou und Ying De

Die Gegend rund um Shantou und Ying De wiederum bringt berühmte Raritäten hervor wie etwa den Bittertee Yi Yip Cha („One Leaf Tee“). Der „Ein-Blatt-Tee" erhält seinen außergewöhnlichen Charakter durch die spezielle Behandlung beim Fermentieren. Seine spiralförmigen Blätter duften leicht bitter und weisen eine tiefschwarze Farbei auf. Aufgrund der Größe reicht schon ein einziges Blatt aus, um eine ganze Teekanne zuzubereiten.


Provinz Yunnan

Die Provinz Yunnan wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen. Diese Gegend fast schon mysteriöser Schönheit erstreckt sich entlang der Grenze zu Vietnam, Burma und Laos und zeichnet sich durch teilweise große geografische und kulturelle Unterschiede aus. Von schneebedeckten Bergen über Plateaus bis hin zu Tälern mit tropischer Vegetation ist hier alles zu finden. Die Biodiversität fällt entsprechend groß aus.
Viele der hiesigen Tees stammen von alten Teebäumen, die oftmals mehrere hundert Jahre alt sind. Deren Blätter werden mitunter noch per traditioneller „Klettermethode“ gepflückt. Vor allem Grüner Tee hat hier eine sehr lange Tradition – Schwarztee hingegen wird erst seit den 1930er Jahren hergestellt.

Pu Errh Tee aus Meng Hai

Der wohl bekannteste Vertreter aus der Region ist der Pu Erh Tee.  Dessen Heimat ist das Hochtal von Meng Hai. Dank den fruchtbaren Böden und dem milden Klima werden hier Tees mit feinem Aroma sowie Hochland-Schwarztees produziert, die sich durch einen leicht rauchigen Geschmack auszeichnen. Und mitunter vermeint man, eine leichte Schokoladennote zu schmecken...


Provinz Zhejiang

Zheijiang ist im Südosten des Landes zu finden, direkt an der Küste des Ostchinesischen Meers. Trotz dieser maritimen Nähe erweist sich diese Region als sehr gebirgig und wird von zahlreichen Flüssen durchzogen.


Xihu, Heimat edelster Loong Tsengs

Ein bekanntes Teeanbaugebiet ist jenes entlang des Westsees Xihu, die edelste Heimat Long Tsengs (Lung Ching) hervorbringt. Bekannt ist diese Gegend für ihre Teegärten, die bereits aus Zeiten der Tang Dynastie stammen. Zwei der hiesigen buddhistischen Klöster stellten so exklusive und gerühmte Tees her, dass der damalige Kaiser Qian Long im 18. Jahrhundert dort seine Aufwartung machte und eigenhändig 18 Teesträucher pflanzte. Diese „Kaisersträucher“ lassen sich noch heute dort bewundern.
Wer sich einen besonderen Genuss gönnen möchte, entscheidet sich für den originalen  Lung Jing Tee, der rund um die Provinzhauptstadt Hangzhou angebaut wird.

 

Gunpowder Tee aus Ping Shui

Liebhaber des Perlen-Tees (besser bekannt unter dem Namen Gunpowder) entscheiden sich oftmals für Exemplare aus dem Ping Shui Gebiet. Hier wird eine kugelblättrige Sorte angebaut, die als sehr ergiebig gilt und das ganze Jahr über gepflückt werden kann. Dies ist auch den hohen Niederschlagsmengen zu verdanken – Ping Shui gilt heute als regenreichstes Teeanbaugebiet des Landes.

Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind und gerne den Chinesischen Tee probieren möchten, schauen Sie sich in unserem Onlineshop um:

Schwarzer Tee aus China
Grüner Tee aus China
Pu Erh Tee aus China
Weißer Tee aus China

 

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